@Crabat
Allgemein ist es für junge Frauen schwer bis unmöglich, sich durch einen operativen Eingriff permanent unfruchtbar machen zu lassen.
Wobei ich die jungen Frauen in sleepys Beitrag schon etwas blauäugig fand.
Motto: Ich will keine Kinder (prinzipiell natürlich voll ok), also ist die Regelblutung überflüssig, also weg mit dem Ding, was das verursacht, denn das brauche ich nicht.
Wenn denn Kinderkriegen und Regelblutung alles wären, was die Eierstöcke bewerkstelligen, wär‘s ja super.
So ist es aber nicht.
Oft hört man dann noch: „Aber ne Hormonspirale will ich nicht, das tu ich meinem Körper nicht an!“
Dass die hormonellen Auswirkungen vorzeitig erzwungener Wechseljahre oft kein Spaß sind und unter Umständen nachher ganz andere, systemische Hormongaben erfordern, interessiert in dem Moment nicht und den Ärzten wird dann unterstellt, sie wollten nur die Patientin an der Selbstbestimmung hindern und zwingen, fortpflanzungsfähig zu bleiben - aber
@Gone in a flash hat ja schon sehr eindrucksvoll beschrieben, was in so einem Fall passieren kann.
Meine (jetzt pensionierte) Frauenärztin hat in so einem Fall eine Spirale mit hormoneller Wirkung empfohlen.
Die wirkt in allererster Linie vor Ort, in der Gebärmutter, minimal (deutlich weniger als alle anderen hormonellen Verhütungsmethoden) im Rest des Körpers und ist sicherer als die konventionelle Spirale. Und man hat eben gar keine Regelblutung mehr. Weil man die an sich gar nicht braucht. Das Teil wirkt angeblich sogar abschwächend auf Wechseljahresbeschwerden.
(Und hat leider genau wie eine normale Spirale bei mir den Effekt, dass der Einbau irgendwelche Nerven reizt, sodass ich ohne ein Spezialkissen nicht mehr schmerzfrei sitzen kann. Wenn man nur noch im Sitzen arbeitet, ist das ziemlich - unpraktisch.)
Was diese Frauen wollen (keine Regelblutung, kein Verhütungsaufwand), können sie also mit weniger Eingriff in den Körper bei geringer systemischer Hormonbelastung tatsächlich haben.
(Weil dieser Steißbein-Effekt mal wieder ein Fall von: „Ich kenn außer Ihnen keinen, der das hat“ war.)
(Für die Patientin mit den Eierstockzysten gilt das natürlich nicht.)
Allerdings wird auch die viel weniger aufwendige, belastende und im Sinne von „keine Hormone“ auch konsequentere Sterilisation nicht ohne Weiteres gemacht, egal was die Patientin wünscht, und das finde ich überhaupt nicht gut.