Zum Nikolaustag im vergangenen Jahr machte sich Udo W. aus Thüringen selbst ein ganz besonderes Geschenk. Es war etwa drei Tonnen schwer, maß von der Rüssel- bis zur Schwanzspitze 7,24 Meter und besaß eine Schulterhöhe von drei Metern.
Es war ein afrikanischer Elefant, erlegt in Botswana vom Zentralabteilungsleiter im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz - das unter anderem für den Artenschutz im Land zuständig ist.
Die Beschreibung seiner Jagdtrophäe einschließlich mehrerer Fotos, auf denen er neben dem toten Tier posiert, verschickte der Beamte im internen Netz an Kollegen. Die E-Mail wurde offenbar von einem der Empfänger an die grüne Landtagsfraktion lanciert.
Udo W., der seit 2010 im Ministerium arbeitet, gehört zu den höchsten Umweltbeamten Thüringens. Er ist für die Verwaltung des Ministeriums und grundsätzliche strategische Fragen zuständig.
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In der Mail an die Mitarbeiter hatte Udo W. übrigens mitgeteilt, dass sich die Strapazen der Buschjagd bei 37 Grad Celsius und hoher Luftfeuchte für seinen ersten Elefanten gelohnt hätten. In seinem Büro soll ein Bild hängen, das ihn auch mit einem erlegten Löwen zeigt.
Man fragt sich manchmal, was für Typen in den Ministerien sitzen.